Ja, ja ... es ist immer die alte Diskussion, jedes Jahr wieder: Man sollte seinen Eltern nicht nur am Vater- oder Muttertag danken, sondern eigentlich immer und nicht nur an diesen vermeintlich kommerziell getriebenen Tagen.
Grundsätzlich stimmt das natürlich! Aber wer macht das denn wirklich?
Wer hat jeden Tag im Bewusstsein, wie wertvoll es ist, noch liebevolle Eltern zu haben? Wer ist jeden Tag dankbar, dass sie noch für einen da sind? Wer denkt mit Demut daran, was sie für einen geleistet haben, welche Opfer auch sie - und sicher nicht immer mit grosser Freude - gebracht haben? Worauf sie verzichtet haben, um sich um ihre Kinder zu kümmern? Wie oft sie früh aufgestanden sind, obwohl sie sicher nicht immer grosse Lust hatten, um 7 Uhr morgens bei der ersten Pony-Springprüfung zuzusehen, bei der man dann leider am 2. Sprung ausgeschieden ist?
Wer schafft es wirklich liebend und milde zu sein, bei all den Unzulänglichkeiten, die auch Eltern haben? Wer ruft wirklich regelmässig an und hört ihnen zu und lädt nicht nur seine eigenen Sorgen ab? Wer ist wirklich geduldig mit ihnen, wenn sie mal Hilfe brauchen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mutter und jeder Vater sich darüber freut, wenn er/sie zumindest einen kleinen Gruss an dem Tag erhält und ein paar liebe Worte. Auch, wenn so viele behaupten: "Ach, mir ist das nicht so wichtig." Auch diese Bescheidenheit, gehört zum Elternsein dazu.
Doch es ist wichtig! Und es kann gar nicht genug Anlässe dafür geben, daran erinnert zu werden, dass nichts selbstverständlich ist. An keinem Tag!
Diese Tage sind vielleicht nicht nur dafür da, den Eltern seine Liebe und seinen Dank zu zeigen, sondern auch ein guter Anlass, sich Zeit zu nehmen, um über sich selbst nachzudenken und zu überlegen, was man eigentlich selber zurückgibt.